Vorstellung des Rettungspunktesystems in der Naturparkgemeinde Wiltz
Veröffentlicht am 17 April 2023
Nicht selten kommt es vor, dass Besucher in dem stärker frequentierten Wandergebiet des Naturpark Öewersauers in Notsituationen geraten. Dann ist es für die betroffenen Personen schwierig der Notrufleitstelle 112 klar und schnell zu erklären, wo sie sich befinden, um so einen mühelosen Rettungsablauf zu gewährleisten. Auch Anrufe verirrter Einzelpersonen und Gruppen häufen sich. Innerhalb von Waldgebieten, abseits des Straßennetzes und eventuell in kleinen engen Tallagen kann man durchaus auf den verschlungenen Wanderwegen die Orientierung verlieren. Auch der Hinweis „Ich kann das Streikdenkmal von Wiltz sehen“ hilft dann nicht immer weiter. Oft ist es aber wichtig die Zeitspanne des Rettungsablaufes zwischen Notfall und ärztlicher Versorgung möglichst gering zu halten.
Hier kann ein sogenanntes Rettungspunktesystem einen Beitrag leisten. Es besteht aus gut erkennbaren Schildern, die an markanten Stellen und Wegekreuzungen errichtet werden. Hier ist leicht verständlich die Nummer der Notrufstelle 112 und eine Kennung aus zwei Buchstaben (für die Gemeinde) sowie drei Zahlen dargestellt. Über diese Nummer ist es den Rettungsdiensten möglich den genauen Standort zu ermitteln und entsprechende Rettungsmaßnahmen zügig einzuleiten. Diese Zeitersparnis kann im schlimmsten Fall über Leben und Tod entscheiden.
In Luxemburg wurden die ersten Rettungspunkte von der Naturverwaltung 2016 im Rahmen einer Bachelorarbeit im Grünewald installiert. In der Stauseegemeinde und in Winseler wurden dann im Rahmen des Flurbereinigungsverfahrens einige Rettungspunkte errichtet und 2022 vom Naturpark Obersauer auf Initiative der Umweltkommission vervollständigt.
Jetz kam die Gemeinde Wiltz an die Reihe: Bis März 2023 wurden auf dem Gemeindegebiet 28 Punkte installiert. Dem Gemeinderat wurde das Projekt vorab vorgestellt, daraufhin arbeitete der Naturpark einen ersten Entwurf aus und stimmte diesen mit der Naturverwaltung und dem Centre d'incendie et de secours aus Wiltz ab. Hierbei kam der ein oder andere Punkt hinzu, oder wurde verschoben.
Im Folgenden wurde vom Naturpark in Abstimmung mit dem CGDIS die sogenannte „Fiche d‘intervention“ ausgearbeitet. Neben einer Lagekarte und einer Empfehlung der Zuwegung wird auch der Zustand des Anfahrtswegs für jeden Rettungspunkt hier beschrieben und mit Fotos hinterlegt. Zukünftig haben somit die Rettungsdienste im Fall der Meldung eines Notfalls mit der Angabe eines Rettungspunktes, eine gut dokumentierte Anfahrtsbeschreibung. Anschließend wurden vom Naturpark Öewersauer die nötigen 28 Schilder mit Eichenposten finanziert und errichtet.
Das Netz von Rettungspunkten kann auch zur Abstimmung bei größeren Notlagen, wie Personensuche oder Waldbränden eine Orientierungshilfe sein. Die Kenntnis der Flurbezeichnungen sowie Ortkenntnis sind nicht eindeutig bzw. heute nicht mehr selbstverständlich vorauszusetzen.
Der Naturpark Öewersauer plant nun in den kommenden Jahren erneut in Abstimmung mit CGDIS, Naturverwaltung und Gemeinden, das System in allen Mitgliedsgemeinden umzusetzen und zu finanzieren.
Kontakt:
Naturpark Obersauer
15, rue de Lultzhausen L-9650 Esch-Sauer
Tom Schmit - Rangerdienst ( Tel. 89 93 31 224 - [email protected])
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